Ausstellungs-Guide und Gästebuch

Herzlich willkommen zur Ausstellung „Lyrimage – Kunst der Stille“ im Rahmen der Nacht der offenen Türen.

Ein Bild kann dem Verstand die Tür zur Seele öffnen und uns so einen tieferen Einblick verschaffen in das, was uns bewegt.

Liebe Besucherin und lieber Besucher,

schön, dass Du hier bist. Lass Dich von den Fotografien und den kurzen Texten dazu einladen, über Gott und die Welt nachzudenken. Über das Potential, das der Menschheit innewohnt. Den Zerbruch, den wir, fremd- oder selbstverschuldet, immer wieder durchleiden. Den Umgang mit den Sorgen vor einem Neubeginn. Und der Frage, wo wir Hoffnung und Zuversicht gewinnen können, um bei allen Unsicherheiten trotzdem die vielleicht längst notwendigen Veränderungen zu wagen.

Dieser Ausstellungs-Guide erzählt Dir noch etwas mehr zu den Gedanken „hinter der Ausstellung“ und zu den einzelnen Bildern.

Wir wünschen Dir bereichernde Momente!

Wenn uns das Alte ermüdet, befreit es uns dazu, von neuem zu Träumen.

Das Bild entstand in Sardinien. Ein alter Leuchtturm am Capo Testa an dem sich eine Wanderin im Schatten in der Mittagshitze zwischen all den kargen Felsen ausruhte.

Viele von uns sind sehr leidensfähig. Wenn der Alltag sie mit seiner Gleichförmigkeit ermüdet und niederdrückt, halten es Manche über Jahre aus, diesem Gefühl des „ich bin hier irgendwie nicht mehr richtig am Platz“ zu widerstehen. Sich auf die Suche nach Neuem zu machen, würde zweierlei bedeuten: Den sicheren, oft auch ruhigen und beinahe bequemen Platz zu verlassen und die Ungewissheit, wie es am neuen Ziel sein wird. Und so schleppen sie sich von Tag zu Tag und von Jahr zu Jahr mit der Unzufriedenheit über die täglichen Routinen und der latenten Sehnsucht, das Leben doch noch einmal neu zu entdecken.

Sie verstehen nicht, dass diese Unzufriedenheit nicht nur ihr Handicap, sondern auch ihre Chance ist. Und wenn eine Veränderung im Moment noch nicht möglich erscheint, ist es doch möglich damit zu beginnen, von ihr zu träumen. Vieles wurde „erträumt“ bevor es „erreicht“ wurde. Wer der alten Welt müde ist, tut gut daran damit zu beginnen von einer neuen zu träumen. Der erste Schritt beginnt immer mit einem Gedanken.

Brich sie auf, die eingefahrenen Gleise. Lass die Gewissheit des Lebens hinter Dir. Gänzlich neues lässt sich nicht auf Schienen entdecken. Du brauchst den Mut zu Fuß zu gehen. Dorthin, wo noch keiner war. Was Du finden wirst, wird Dich retten. Und sei es nur vor dem Gedanken, nie frei gewesen zu sein.

Diese alten Schienen in einem schwedischen Hafen taugten nicht mehr für ihren ursprünglichen Zweck. Jemand hatte sie herausgerissen, um Raum für Neues zu schaffen.

Es gibt Menschen, die funktionieren ihr Leben lang wie Lokomotiven. Sie folgen den gesellschaftlichen Konventionen mit unglaublicher Motivation, Treue und Pflichtbewusstsein. Und finden darin ihre Erfüllung. Manche bis an ihr Lebensende. Ist das schlimm? Wenn es Ihnen und der Welt damit gut geht – nein.

Manche erahnen, dass es neben den Gleisen vielleicht noch eine Welt zu entdecken gäbe, die sie ab und an kurz aufblitzen sehen, wenn sie aus dem Alltagstrott aufschauen und wahrnehmen, dass es da „noch was“ gibt. Aber der Zug fährt weiter und sie mit. Ist das schlimm? Wenn es Ihnen und der Welt damit gut geht – nein.

Schlimm wird es erst, wenn eine oder einer gern einmal aussteigen und die Landschaft genießen würde. Wenn sie oder er gern mit allen Sinnen sehen, riechen, schmecken und fühlen würde, wie diese andere Welt ist. Dafür ist keine Haltestelle eingeplant. Und doch hält der Zug manchmal mitten auf der Strecke unvermittelt kurz an. Das wäre die Gelegenheit auszusteigen und das Leben auf eine ganz neue Art kennen zu lernen. Natürlich mit dem Risiko nicht zu wissen, wo der nächste Bahnhof kommt und wann der nächste Zug dort fährt. Aber mit der Chance sich eine ganz andere Welt, die vielleicht nach ganz anderen Werten und Regeln funktioniert, zu erschließen. Ob sie besser sein würde als die Alte? Man kann es nur vermuten. Aber was ist die Alternative? Im Zug zu bleiben und sich sein Leben lang zu fragen, welche Welt man verpasst hat? Wäre das schlimm? Es wäre zumindest schade.

Denken wir noch ein wenig weiter. Nehmen wir an, wir würden aus dem bequemen Schatten unserer Alltäglichkeit aufmachen und die zuverlässigen Gleisen unseres Alltags verlassen wollen. Was ist dann nötig, damit Neues entsteht?

Visionen entstehen nicht aus dem detaillierten Wissen des Möglichen, sondern aus der Missachtung des Machbaren.

Die Golden Gate Bridge ist für mich ein Sinnbild dafür, dass Träume wahr werden können. 1872 entstanden die ersten Pläne. Aber die Realisierung galt 49 Jahre lang als technisch unmöglich und nicht finanzierbar. 1921 legte Joseph B. Strauß seine Pläne für diese Brücke vor. 16 Jahre später, am 27. Mai 1937, fuhren die ersten Autos über die damals längste Hängebrücke der Welt. 65 Jahre nach den ersten Plänen der Union Bridge Company.

Es gibt viele Beispiele für „Unmögliches“, das mit genügend Ausdauer und Kreativität doch Wirklichkeit wurde. Und meist waren die ersten Gedanken dazu fern von jeglicher Machbarkeit. Dann ist Geduld gefragt. Es braucht eben nicht nur den richtigen Traum, sondern auch die richtige Zeit, um ihn zu realisieren. Denn Träume stehen eben nicht für sich alleine, sondern im Kontext der Welt um sie herum. Und wenn die richtigen Faktoren und Menschen zusammenkommen, ist die Menschheit zu Großartigem fähig.

Das führt mich direkt zum nächsten Bild.

Sanftheit, die Berge formt, wenn jeder sich beteiligt. Die Schönheit schafft und Staunen lehrt, die Leben weckt und Ehrfurcht mehrt. Sie kann die Welt verändern. Nur eines hat sie nie gelernt: Sie hat es niemals eilig.

Der Langfoss in Norwegen mit seinen 612 Metern Fallhöhe ist er nicht nur auf Platz 21 der höchsten Wasserfälle der Erde, sondern von CNN auch zu einem der schönsten gekürt worden. Eine Felswand aus Wasser geformt über tausende von Jahren durch ein Element, das einem durch die Finger rinnt, wenn man versucht es fest zu halten. Und doch kann es so Gewaltiges vollbringen, wenn es sich zusammenschließt. Ein schönes Bild für die Möglichkeiten, die auch uns in die Hände gegeben sind, wenn wir es nur schaffen, nicht gegeneinander in verschiedene Richtungen, sondern miteinander für die gleichen Ziele zu streiten. Als wollte die Natur uns daran erinnern, dass auch wir nicht zum Selbstzweck auf dieser Erde sind, sondern letztlich einen Sinn haben – die Schöpfung nicht nur zu bebauen, sondern eben auch zu bewahren.

Kommen wir vom Wasser zum Eis. Gleichsam von der Anpassungsfähigkeit zur Erstarrung. Wir lernen zu langsam und handeln zu träge. Das womit wir vermeintlich erfolgreich geworden sind, bedroht zunehmend die Existenz unseres ganzen Ökosystems. Wir tanzen der Schöpfung auf der Nase herum wie die Bergsteiger auf dem Gletscher im folgenden Bild. Und wir vergessen dabei, dass die Bühne auf der wir uns bewegen im wahrsten Sinne des Wortes schmilzt. Wir werden nicht die letzten sein , die diese Bühne verlassen. Das Statista Research schätzte bereits 2016, dass durch den Klimawandel bis 2060 Schäden in Höhe 44.000.000.000.000 USD (44 Billionen oder 44 tausend Milliarden) entstehen würden. Was man bei dieser abstrakten Zahl schnell vergisst ist, dass es nicht „nur“ um Vermögensschäden geht, sondern auch um das vielfache Leid von Menschen. Diese Abschätzung geschah wohlgemerkt 2016. Und seither haben wir gelernt, dass manche Effekte schneller ablaufen, als wir ursprünglich dachten.

Gletscher und Zwerge. Des Menschen Macht, so unermesslich sie auch sei, führt in dunkelstes Vergessen. Denn Nichts, was nicht aus Demut wird getan und alles was nur von Gier getrieben, bestiehlt am Ende nur uns selbst. Und alles Leben, es sei schuldig oder nicht, zerbricht in solcher eitlen Welt. Drum lerne Mensch, mit Maß zu leben, zu verzichten und zu streben nach Frieden mit der Schöpfung um Dich her. Denn Du bist Gast und niemals Herr.

So wird aus unseren größten Erfolgen bisweilen auch unser größtes Scheitern.

Stolze Träume sind gestorben. Seelenscherben liegen rings umher. Demut, Dankbarkeit und Zuversicht soll daraus werden. Denn Tod heißt immer auch neues Leben. Und wo die Vergangenheit uns unsere Perspektive nahm, soll uns die Zukunft eine neue geben.

In Deutschland ist eines der jüngeren Beispiele der Niedergang des Ruhrgebiets. Einer der stummen Zeitzeugen ist der Landschaftspark Duisburg-Nord, dessen letzter Hochofen 1985 stillgelegt wurde. Läuft man durch die alten Industrieruinen, kann man sich gut das geschäftige Treiben vorstellen, das dort herrschte, als noch „alles in Ordnung“ war. Dann kam der Niedergang dieser Industrie und die Frage, was aus dieser Region und ihren Menschen werden sollte. Für viele der damaligen Arbeiter begann mit der Arbeitslosigkeit eine unsichere Zukunft. Und plötzlich wird aus den abstrakten wirtschaftlichen und politischen Problemen mein ganz Persönliches. Vielleicht sogar eines, für das es – auch nach längerer Bemühung – keine Lösung zu geben scheint. Mein eigener „kleiner“ Weltuntergang. Die Sorgen über diese heraufziehende und unausweichliche Veränderung werden erdrückend und der Wind der Veränderung entwickelt sich zum Sturm.

So wie auf dieser kleinen norwegischen Insel. Der einzige noch lebend Baum auf diesem kargen kleinen Eiland faszinierte mich. In der Stille kurz vor dem Sturm strahlte er eine gewisse Geduld und Gelassenheit aus. Er hat wohl schon so manchem sturm getrotzt.

Sorgst Du Dich vor dem, was kommen mag? Wenn Gott Dich in stürmische Zeiten führt, sorgt er auch für festes Land unter Deinen Füßen. Der Wind mag an Dir zerren und der Regen Dich durchnässen. Aber untergehen wirst Du nicht. Und wenn der Sturm dann neuer Klarheit weicht, wird Dir dieser feste Grund den nötigen Weitblick geben, um Deinen Weg fortzusetzen. Denn Gott möchte Dich nicht in die Tiefe reißen, sondern in die Weite führen.

Aber leider dauern manche Stürme sehr lange. Solange, dass das Warten unerträglich und die Hoffnung aufgebraucht wird. Selbst Menschen, die an Gott glauben, können daran verzweifeln. Wenn es ihn gibt, warum tut er dann nichts?

In einer solchen Situation entstand der Text zu dem folgenden Bild, das im Kloster Heilig Kreuztal aufgenommen wurde.

Klopft an, so wird Euch aufgetan. Doch der Himmel scheint verschlossen. Die Tür zu, der Hausherr weg. Klopft an, so wird Euch aufgetan. Ich könnte schreien, anstatt zu klopfen. Ich könnte treten, anstatt zu pochen. Doch der Himmel scheint verschlossen. Die Türen zu. Der Hausherr scheint aus in dieser Nacht. Klopft an, so wird Euch aufgetan. Ich klopfe, schreie, hämmere, doch Du bleibst stumm. Dann gebe ich auf. Mit dem Rücken an die Tür gelehnt sinke ich zu Boden, starre sinnentleert in die Ferne und sehe – eine Tür. Deine Tür. Und mir wird bewusst, ich habe an meine Tür geklopft. An meine Möglichkeiten geglaubt. Auf meine Kraft vertraut. Und während ich vor meiner verschlossenen Tür resignierte, war Deine Tür schon lange weit geöffnet.

Ich kann selbst aus 53 Jahren Erfahrung berichten, dass es nicht wenige solcher Dialoge in meinem Leben gab. Ich kann aber auch berichten, das mich Gott am Ende niemals vor meiner Tür stehen lies. Im Psalm 103 heißt es „… und vergiss nicht, wie viel Gutes er Dir getan hat“. Sich an das Gute zu erinnern, hat mir oft geholfen, wenn ich am Ende der Möglichkeiten war. Denn das Gute, das ich in meinem Leben empfangen durfte, ließ auch immer wieder auf sich warten. Aber am Ende war es eben – gut. Vielleicht ganz anders, als ich es erwartet und erhofft hatte – aber gut. Gott ist eben ein kreativer Gott. Seine Wege lassen uns nicht selten staunen. Er handelt bisweilen anders, als wir es uns wünschen und als wir es erwarten. Ich würde sagen… er macht es besser, weil er den größeren Weitblick hat.

Das Leben hat tausend Ideen Altem neuen Sinn zu geben. Die Kunst ist, es geschehen zu lassen.

So wie bei dieser alten Wurzel, die mir in Kanada begegnet ist. Sie wurde für mich zu einer Analogie der „tausend Ideen“ Gottes, mit denen er unser Leben zu gestalten vermag. Oder glaubst Du, diese Wurzel hätte es je für möglich gehalten, dass eines Tages ausgerechnet sie der Ort sein würde, auf dem sich Vögel ausruhen und nicht die Zweige hoch oben in der Krone des Baumes? Selbst im Tod fand Sie noch einen neuen Sinn.

Wieviel mehr mögen wir – die wir noch leben dürfen – auf die Verwandlung der alten in eine neue Welt hoffen. Und das mag nicht nur unser eigenes kleines Universum betreffen. Dort, wo wir aus Fehlern lernen und über Grenzen hinaus denken, begegnet es uns wieder: Dieses atemberaubende Potential der Menschheit, dass schon zu Beginn der Ausstellung in Erscheinung getreten ist. Nur dieses mal geläutert und reifer, weil es gelernt hat, mehr in Zusammenhängen zu denken und Rücksicht zu nehmen. Dann wird wirklich Großes möglich.

Denk darüber hinaus! Von jeher haben Grenzen Menschen Träume geschenkt. Manche davon so mächtig, dass sie die Welt verändert haben.

Diese Szene am Meer von Dänemark war für mich ein Sinnbild dafür weiter und größer zu denken. Mein Sohn stand eine ganze Weile am Meer und blickte in die scheinbar endlose Ferne. Vielleicht hat er sich gefragt, was wohl am anderen Ende des Meeres wäre und wie man dorthin käme. Grenzen haben immer wieder Menschen zum Träumen angeregt.

Denken wir doch einmal darüber hinaus. Was wäre, wenn wir die heute oft gängige Definition von Erfolg und Reichtum neu definieren würden…

Wie definiert sich Erfolg, wenn wir weiter denken als eine Generation? Eine Alternative zu Geld oder Macht wären die leuchtenden Augen der Kinder, deren Eltern ihnen das wohl knappste Gut unserer Gesellschaft geschenkt haben: Zeit.

Als dieser Gedanke entstand, gab es noch keine breiten Diskussionen über „Work-Life-Balance“. Es war die Zeit, in der Erfolg untrennbar mit der Karriereleiter und dem daraus resultierenden Ansehen und Verdienst verbunden war. Ich beendete dieses Leben 2012, als meine kleine „Karriere“ immer vielversprechender und meine Familie mir immer fremder wurde. Ich habe meine Entscheidung kein einziges Mal bereut. Und jedes mal. wenn ich das Bild dieser Aussichtsplattform in Friedrichshafen anschaue, freue ich mich über die Zeit, in der ich am Erwachsenwerden meiner Kinder Anteil haben durfte.

Was bedeutet denn überhaupt der Wohlstand nach dem „wir alle“ streben? Sich jeden Wunsch jeder Zeit erfüllen zu können? Aber auch Wohlstand hat ein Preisschild, wenn man nicht gerade zu den wenigen Menschen zählt, deren Genialität oder deren Herkunft ihr Vermögen mehrt. Ich habe immer wieder Menschen getroffen, die Getriebene ihres eigenen Erfolgs waren. Gleichgültig ob sie reich an Geld, reich an Anerkennung oder reich an anderen Dingen sein wollten. Und ich habe mich immer wieder gefragt, wo diese Menschen zur Ruhe kommen. Viele von ihnen würden vermutlich sagen, dass sie gar keiner Ruhe bedürfen. Und dennoch haben die Menschen, bei denen ich den Eindruck gewann, dass sie zur Ruhe gefunden haben, wesentlich zufriedener auf mich gewirkt.

Als ich in Sardinen auf einem morgendlichen Fotoausflug auf diese alte Käserei traf, konnte ich mir lebhaft vorstellen, wie die Menschen, die dort ihre Milchkannen zum Trocknen aufgehangen haben, auch tagsüber Zeit hatten, mit ihren Kunden und Gästen – die vermutlich teilweise auch zu ihren Freunden zählten – zu reden. Vielleicht war der Inhaber so ein Mensch, der zur Ruhe gefunden hat. Hätte ich ihn gefragt, was ich tun müsste um reich zu werden, hätte er vielleicht geantwortet…

Wenn Du reich werden willst, dann hör‘ auf, reich werden zu wollen.

Eine Welt, in der man nicht nach Karriere und Reichtum strebt. Wird sich eine solche Welt überhaupt weiterentwickeln? Oder ist es der Anfang der Stagnation oder gar des Rückschritts? Ich glaube, dass sich auch eine solche Welt weiterentwickeln würde. Nur der Antrieb zur Weiterentwicklung wäre ein anderer. Es wäre nicht mehr die Gier, sondern der Wunsch nach einer – auf andere Weise – besseren Zukunft. Diese Welt wäre angetrieben von den Begabungen und der Kreativität der Menschen und ihrer Lust daran, Neues zu erschaffen. Denn wir Menschen sind nicht nur von Natur aus gierig. Wir sind auch von Natur aus kreativ. In welche Richtung sich unsere Welt entwickeln wird, hängt davon ab, was jeder von uns als wertvoll erachtet.

Auch wenn diese Hütte und der folgende Weg in Kroatien an die 1000 Kilometer auseinander liegen, verbindet sie doch eine ähnliche Frage: Was ist uns wertvoll?

Ein Kaufmann traf auf seinem Weg einen Mönch. Die beiden waren ein Weilchen schweigend nebeneinander gegangen, als der Kaufmann zu erzählen begann, wie dankbar er Gott sei, dass sein Leben so aufregend wäre. Ständig würde er nach Neuem suchen und so sein Wissen und seinen Reichtum vergrößern. Der Mönch hörte aufmerksam zu, bis der Kaufmann ihn fragte, ob das gleichförmige Leben eines Mönches nicht allzu langweilig sei. Darauf erwiderte der Mönch: „Was müsstest Du Neues finden, damit Du nie wieder nach Neuem suchen wölltest?“ Der Kaufmann dachte nach: „Ich weiß es nicht“, antwortete er. „Dann tust Du gut daran, weiter zu suchen. Denn wenn Du es findest, wird es Dir Frieden schenken“.

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